29. August 2011

Zwei Plüsch-Brötchen zum Mitnehmen, Bitte!

"Ausgeschlafen?" fragte Daniel nach einem kurzen Mittagsschläfchen. Dieses war bitter nötig gewesen, da sich nach Ankunft im Hostel die Anstrengung der langen Reise deutlich zeigte. Tatsächlich waren unsere beiden Helden genug ausgeschlafen um ihre erste Erkundungstour durch die Stadt zu starten. Der ortskundige Daniel führte Anna durch hell erleuchtete Straßen in denen sich eine unüberschaubare Masse von Menschen tummelte. Trotz der allgegenwärtigen Menschenmauern und der Tatsache dass die Überquerung einer Straße in Hong Kong einem "lebensgefährlichen" Glücksspiel gleicht, kamen die Beiden bald am ersten Höhepunkt ihres Abenteuers an; die Skyline von Hong Kong. Anna war völlig überwältigt, vom Anblick der endlos hohen Wolkenkratzer, deren Beleuchtung den gesamten Hafen zum Glänzen brachte. Ein Hochhaus reihte sich hier an das Nächste und in Sachen Auffäligkeit setzte jedes Einzelne völlig neue Maßstäbe. Die grüne Berglandschaft im Hintergrund, vervollständigte die Szenerie zu einem einzigartigen Anblick. 

Am nächsten Tag fuhren die Beiden per U-Bahn in den Osten des Stadtteils Kowloon. Um Anna einen Wunsch zu erfüllen, ging Daniel dort mit ihr direkt zu MegaBox, einem gigantischen Einkaufszentrum  voller Geschäfte, Restaurants und sogar einer Eisbahn im 10. Stock. Annas Aufmerksamkeit wurde jedoch zuerst auf etwas ganz anderes gelenkt: IKEA. Wie eine Schneekönigin strahlte die Studentin , als sie inmitten Hong Kongs das Logo des bekannten Möbelhauses erblickte. Ein Foto war schnell geschossen. Im Inneren des Gebäudes, direkt neben der Eisbahn, entschied man sich für ein chinesisches Mittagessen. Hierbei musste Anna feststellen, dass sie noch viel üben muss, um beim Essen mit Stäbchen nicht lächerlich auszusehen. (Fairer Weise soll hier erwähnt sein, das Asiaten beim Essen mit Messer und Gabel ähnlich ungeschickt wirken.)

Mitten in der modernen Großstadt verbirgt sich ein kleines idyllisches Fleckchen, der Nan Lian Garden. Hier gönnte sich unser Pärchen eine entspannte Auszeit vom Trubel der großen Menschenmassen. Umgeben von malerischen Bäumen, Gesteinsformationen und sogar einem See mit asiatischem Tempel vergaßen sie beinahe, in was für einer riesigen Stadt sie waren. Der Garten bot einen Anblick den man in einer Stadt wie Hong Kong als aller letztes erwarten würde; ein Kontrast, wie er größer kaum sein könnte. Bis in die späten Abendstunden genossen Anna und Daniel die Ruhe des Parks.
Zurück in der Zivilisation lernten sie eine weitere Eigenart der Asiaten kennen. Hierzulande ist es üblich, sich das innere Kind zu bewahren. Vor allem in Einkaufszentren kommt dies schnell zur Geltung. Riesige bunte Figuren, die mit ihrem absurden Aussehen jeden Teletubbie in den Schatten stellen, sieht man selbst vor den seriösesten Geschäften. Plüsch, Kitsch und Sammelfigürchen sind allgegenwärtig. Dies bestätigte sich auch am nächsten Tag, als  unsere Freunde einige  der unzähligen Straßenmärkte Hong Kongs unter die Lupe nahmen. In den engsten Gassen tummeln sich Händler und Passanten, soweit das Auge reicht und auch hier gilt: ein Laden exotischer als der andere. Zusätzlich finden sich in den scheinbar etwas unbelebteren Nachbarstraßen winzige , unscheinbare Hauseingänge die in Hochhäuser mit Stockwerken voller kleiner Krims-Krams-Geschäfte führen. Gelegentlich sind dort auch riesige Spielzeugläden, mit einem unglaublich absurden Angebot versteckt.  Selbstverständlich konnte Anna sich nicht zurückhalten und kaufte sich,eine kleine, knuffige Plüschtasche. Aufgrund ihrer Probleme mit der hiesigen Währung, konnte sie sogar einen Rabatt erzielen. Mit diesen illustren Eindrücken liessen die Beiden dieses erste Wochenende ausklingen. Der erste Trip zur Universität steht  nun endlich bevor. Warten wir gespannt, was es davon zu berichten gibt.

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