2. Januar 2012

Keine Glückskekse in China

Für unsere zwei Abenteurer war es nun an der Zeit, sich der letzten Probe zu unterziehen. Die Prüfungen fanden in einem Hörsaal statt, dessen Sitze, gleich einem Sessel, zum einschlafen animierten, die ausklappbaren Tischchen jedoch kaum Platz zum Schreiben boten. Trotz dieser ungewohnten Umstände, war dank des rasanten Kontrolliertempos, nach nur einer Nacht bereits klar, dass alles glatt gelaufen war. Und so konnten unsere Beiden erleichtert die Weihnachtszeit genießen. Die festliche Dekoration musste hier selbstverständlich sehr extravagant ausfallen, um zwischen der alltäglich bunten Beleuchtung auch aufzufallen. Am Heiligabend erfüllte sich für Anna endlich der große Wunsch, einen von Hong Kongs Stränden zu besuchen. Per Bus fuhren sie am frühen Nachmittag des 24. Dezembers in Richtung Süden. Weit abseits der Großstadt kamen unsere Studenten in das Dörfchen Shek O, mit seinem wunderbaren Strand, der für Touristen schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Ausgerüstet mit Decke, Obst und Naschereien verbrachten sie dort einen gemütlichen Abend.  Bis nach Anbruch der Dunkelheit saßen sie am Meer und genossen die Ruhe vor dem alltäglichen Krach ihres mittlerweile alltäglichen Lebens und sogar ein bisschen Heimweh überkam die Beiden. Auch die folgenden Feiertage verliefen wenig nach der deutschen Gewohnheit die Anna und Daniel kannten. Das "Hong Kong Convention & Exhibition Centre" lud an den Weihnachtstagen zur "Asia Game Show" ein, eine Videospiele-Messe in Hong Kongs berühmtester Messehalle. Unsere Abenteurer waren sich schnell einig diesem Ereigniss beiwohnen zu wollen. Zwischen unzähligen chinesischen Videospielefans informierten sie sich über allerhand Neuigkeiten, die dem europäischen Markt bis dahin noch vorenthalten wurden. Im Anschluss trafen sich unsere Studenten mit ihren Freunden Cherry und Edgar zu einem leckeren Weihnachtsessen der besonderen Art. Aus dem für Anna und Daniel sonst typischen Festschmaus im Kreise der Familie wurde kurzerhand ein Grillabend in einem koreanischen Restaurant. Koreanisches BBQ nannte sich das Ganze. Um eine heiße Grillplatte versammelt, bereitete sich jeder der Vier etliche Leckereien zu, die zuvor nach Herzenslust vom Buffet geholt wurden.


Wie üblich vergingen die Tage zwischen Weihnachten und Silvester wie im Flug. Seit Langem schon freuten sich unsere Helden auf den 31. Dezember und die damit verbundenen Neujahrsfestivitäten. Bereits fünf Stunden vor Anbruch des neuen Jahres machten sich unsere Helden auf den Weg zum Victoria Hafen, um dort, vor der vertrauten Skyline dem Neujahrspektakel beizuwohnen. Gedrängt zwischen unzähligen Chinesen und anderen Touristen fiel es ihnen unerwartet leicht die Zeit bis ins Jahr 2012 auszuharren, denn die Organisatoren gaben sich alle Mühe die Menge bei Laune zu halten. Um kurz vor Mitternacht war es dann endlich soweit. Ein gewaltiger Countdown am "2IFC-Tower" zählte die letzten Sekunden des Jahres 2011. Je kleiner die Zahl wurde, desto lauter wurde die Menge. Noch bevor die Uhr abgelaufen war hob sich die erste Rakete in die Luft; "5" schrieb sie an den Himmel. Eine zweite Rakete folgte; "4". Die Menge jubelte; "3". Endlich war es soweit; "2". Eine gewaltige "1" erschien über dem "2IFC-Tower" und das Spektakel begann. Eine über 50 Etagen hohe "2012" erschien auf der Fassade des Turms und für einen Augenblick schien die Skyline der Stadt in Flammen aufzugehen. Mit zahlreichen Scheinwerfern, Lasern und Feuerwerk wurde  in Hong Kong das neue Jahr Willkommen geheissen. Sprachlos von diesem Anblick, wussten Anna und Daniel jedoch, dass ihnen schon bald weitere aufregende Erlebnisse bevorstehen würden.

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